Gitarreneffekte auf einen Blick - Teil IV: Dynamikeffekte
Im vierten Teil der Gitarreffekte-Serie widmen wir uns den Dynamik Effekten
Dynamikeffekte
Im Gegensatz zu den bisherigen Effekten wird nicht ein künstlich erzeugtes Signalteil beigemischt, sondern das Originalsignal selbst verändert. Dynamikeffekte deshalb, weil der Pegelunterschied zwischen dem stärksten und dem schwächsten Signalteil manipuliert wird.
Tremolo
Das Tremolo moduliert die Lautstärke (Amplitude) des Eingangssignals. Das Originalsignal wird somit stetig leiser und lauter. Tremolo-Effektgeräte erlauben in der Regel die Geschwindigkeit (Frequenz) des Lautstärkenwechsels zu steuern. Effektposition: wenn nur Lautstärke moduliert werden soll vor Verzerrer / wenn auch Zerrgrad moduliert werden soll nach Verzerrer Genre: Rock, Metal Einsatzgebiet: Special Effects Beispiele: Boulevard of Broken Dreams (Green Day), Rebel Rouser (Duane Eddy)
Slicer
Ähnlicher Efffekt wie Tremolo, mit dem Unterschied, dass die Lautstärke nicht schrittweise, sondern umgehend von 0 auf 100 ansteigt. Manche Slicer erlauben auch Rhythmen einzustellen, bei welchen die Lautstärke an oder abgeschaltet werden soll. Effektposition: im Allgemeinen nach dem Verzerrer Genre: Rock, Metal Einsatzgebiet: Special Effects
Slow Gear (auch: Volume Swell)
Erzeugt einen violinenartigen Effekt. Wenn ein Signal ankommt, schwillt die Lautstärke von 0 stetig steigend auf das Maximum an (Volume Swell). Effektposition: in der Regel vor dem Verzerrer (vor dem Verzerrer schneller Lautstärkezuwachs am Anfang / nach Verzerrer linearer Lautstärkenzuwachs). Genre: Rock, Metal Einsatzgebiet: meist für Clean- und Lead-Sounds verwendet – insbesondere bei langsamen Passagen Beispiele: Cathedral (Eddie Van Halen), I Need You (George Harrison)
Panner
Schwenkt das Signal bei einem Stereo-System zwischen rechtem und linkem Kanal hin und her. Dies erzeugt das Gefühl, dass der Sound von einer Seite des Raumes zur anderen Seite wandert. Effektposition: am Ende der Effektkette Genre: unspezifisch Einsatzgebiet: unspezifisch Beispiele: Strawberry Fields Forever (Beatles), Purple Haze (Jimi Hendrix)
Compressor
Der Kompressor-Effekt dient dem Einschränken der Dynamik. Das heisst, leise Signale werden angehoben und laute Signale abgeschwächt. Dies ist insbesondere nützlich, um Anschlagsunterschiede oder Lautstärkenunterschiede zwischen Einzelnoten und Akkorden auszugleichen. Je nach Einstellung klingt der Sound kräftiger und voluminöser. Effektposition: in der Regel vor dem Verzerrer Genre: Pop, Rock, Blues, Jazz, Country Einsatzgebiet: Clean- und Lead-Sounds
Booster
Mit dem Booster lässt sich die Laustärke des Eingangssignals erhöhen. Meist wird der Booster dazu benutzt um einzelne Passagen leiser oder lauter zu spielen oder den Röhrenverstärker zu übersteuern und ihm damit einen verzerrten Sound zu entlocken. Effektposition: vor dem Verzerrer, um den Verzerrungsgrad zu erhöhen; nach dem Verzerrer, um eine Lautstärkenanhebung zu erzielen Genre: Rock, Metal Einsatzgebiet: meist für Lead-Sounds
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