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Gitarreneffekte auf einen Blick - Teil III: Modulationseffekte


Effektgeräte und Pedale für die Gitarre

Nachdem wir uns bereits die Verzerrer und die räumlichen Effekte näher angesehen haben, kommen wir im dritten Teil der Effekte-Serie zu der umfangreichen Kategorie der Modulationseffekte.

Modulationseffekte

Bei diesen Effekten werden dem Eingangssignal künstlich generierte Signalteile beigemischt.

Chorus

Fügt dem Eingangssignal mehrere minimal in der Tonhöhe modulierte und leicht zeitlich verzögerte Zusatzstimmen hinzu. Modulationsintensität, Modulationsgeschwindigkeit und Verzögerungszeit können in der Regel eingestellt werden. Dadurch entsteht ein voller, „angedickter“ Klang. Effektposition: nach dem Verzerrer Genre: Rock. Jazz, Pop Einsatzgebiet: eignet sich für Clean- und Lead Sounds Beispiele: Smells Like Teen Spirit (Nirvana), Come As You Are (Nirvana)

Phaser

Beim Phaser wird das Eingangssignal mit einer Kopie von sich selbst überlagert, wobei die Kopie zeitlich minimal versetzt ist. Dadurch entstehende Phasenlöschungen und die fortwährend Modulation der Frequenzen verändern das Klangbild teils drastisch. Klingt ähnlich wie ein automatisch auf und zugehendes Wah. Die meisten Phaser erlauben das Regeln der Effekt-Intensität, der Modulationsgeschwindigkeit und der Klangfärbung. Effektposition: keine spezifische Position in der Effektkette Genre: Rock, Metal Einsatzgebiet: eignet sich für Rhythmus und Lead-Sounds Beispiele: Shattered (The Rolling Stones), Have A Cigar (Pink Floyd)

Flanger

Grundlage des Effektes, ist wie beim Phaser, die zeitliche Verzögerung zwischen Original und Effektsignal. Der Effekt ist allerdings viel stärker ausgeprägt als beim Phaser. Es lassen sich damit die typisch kreischenden Gitarrensounds erzielen. Effektposition: nach dem Verzerrer (für einen abgeschwächten Effekt auch vor dem Verzerrer möglich) Genre: Rock, Metal Einsatzgebiet: eignet sich für Rhythmus und Lead-Sounds Beispiele: Are You Gonna Go My Way (Lenny Kravitz), Keep Yourself Alive (Queen)

Uni-Vibe

Wie ein Phaser, nur mit etwas anderem, sehr kräfitgen Klang. Effektposition: unspezifisch Genre: Rock, Metal Einsatzgebiet: hauptsächlich für Clean- oder Lead-Passagen Beispiele: Machine Gun (Jimi Hendrix), Breathe (Pink Floyd)

Vibrato

Funktioniert wie ein natürlicher Vibrato, indem die Tonhöhe moduliert wird. Effektposition: unkritisch (am Besten vor den Raumeffekten) Genre: Rock, Metal Einsatzgebiet: Special Effects Beispiele: Thinking about you (Radiohead), Bang Bang (Nancy Sinatra)

Rotary (auch: Leslie-Effect)

Bei diesem Effekt wird ein Leslie-Kabinett simuliert, in dem ein Lautsprecher um seine eigene Achse rotiert. Je nach Modell lässt sich die Drehgeschwindigkeit regulieren, sowie das Anfahren und Abbremsen der Motoren simulieren. Auch Treble und Bass lassen sich bei manchen Modellen einstellen. Effektposition: nach dem Verzerrer ist der Effekt intensiver / vor dem Verzerrer klingt er verwaschen Genre: Rock, Metal Einsatzgebiet: meist für Clean- und Lead-Sounds / Special Effect Beispiele: Here comes the sun (Beatles), You Don‘t Know How It Feels (Tom Petty)

Whammy

Ahmt ein frei schwebendes Tremolo-System (z.B. Floyd Rose) nach. Tonhöhe kann meist um eine Oktave (hoch oder runter) moduliert werden. Effektposition: möglichst weit am Anfang der Effektkette Genre: Rock, Metal Einsatzgebiet: meist für Lead-Sounds verwendet Beispiele: Eruption (Eddie Van Halen), Star Spangeld Banner (Jimi Hendrix)

Octaver

Fügt dem Originalsignal ein oder mehrere Oktaven hinzu. Die meisten Octaver erlauben zwei niedrigere und eine höhere Oktave hinzuzufügen. Effektposition: möglichst weit am Anfang der Effektkette Genre: Rock Einsatzgebiet: meist für Lead-Sounds oder Clean-Passagen Beispiele: Ashes In The Fall (Rage Against The Machine), Led Boots (Jeff Beck)

Pitch Shift

Verändert die Tonhöhe des Eingangssignal um einen voreingestellten Intervall. Effektposition: möglichst weit am Anfang der Effektkette Genre: unspezifisch Einsatzgebiet: Special Effect

Harmonizer (intelligenter Pitch Shift)

Beim Harmonizer handelt es sich um einen Pitch Shifter, der je nach Eingangssignal die Tonhöhe um ein anderes Intervall verändert. Dadurch ist es möglich, die richtigen Harmonien zu einer Tonleiter zu erzeugen. Effektposition: möglichst weit am Anfang der Effektkette Genre: unspezifisch Einsatzgebiet: meist für Lead-Sounds oder Clean-Passagen

Equalizer

Ein Equalizer ermöglicht das Erhöhen oder Senken bestimmter Frequenzen. Bei Gitarren-Equalizer handelt es sich meist um grafische Equalizer. Diese besitzen verschiedene Regler mit denen jeweils ein bestimmter Frequenzbereich erhöht oder reduziert werden kann. Effektposition: vor dem Verzerrer werden die angehobenen Frequenzbänder mehr, die herabgeregelten weniger stark verzerrt / nach dem Verzerrer werden die verzerrten Frequenzbereiche lauter oder leiser Genre: unspezifisch Einsatzgebiet: universal einsetzbar

Ring Modulator

Mit dem Ring Modulator lassen sich sehr schräge Effekte erzielen. Dabei wird das Eingangssignal mit einem zweiten Signal überlagert und die Differenz zwischen den beiden Signalen ausgegeben. Effektposition: keine Standardposition vorgesehen Genre: universal einsetzbar Einsatzgebiet: Special Effects Beispiele: Glass (Incubus), I‘m Afraid of Americans (David Bowie)

So viel zu den Modulationseffekten... Hier geht's zu den restlichen Artikeln aus der Gitarreneffekte-Serie:

Quelle:

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