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Gitarrenakkorde auf der Ukulele


Vor ein paar Jahren kaufte ich mir eine Ukulele. Ich war von der Idee angetan, ein kompaktes Saiteninstrument zu besitzen, welches sich überallhin mitnehmen lässt und mir die Möglichkeit eröffnet , mit Freunden spontan und ortsunabhängig ein paar „feel good“ Songs zu spielen. Die Ukulele sollte mehr oder weniger immer dann zum Einsatz kommen, wenn ich meine Gitarre zu Hause ließ.

Zu viel Zeit wollte ich für das Erlernen der Ukulele allerdings nicht investieren und suchte daher nach einer Möglichkeit, mein bestehendes Gitarrenwissen auf die Ukulele umzumünzen. Ich stieß dabei auf zwei einfache Methoden, mit deren Hilfe jeder Gitarrist in nur wenigen Minuten in der Lage ist, Lieder auf der Ukulele zu begleiten, ohne sich jemals mit den von der Gitarre abweichenden Griffmustern beschäftigen zu müssen.

Im Folgenden stelle ich dir die beiden Methoden vor und spiele diese Anhand von Beispielen mit dir durch.

Die „Quick and Dirty Variante“ oder “Was nicht passt wird passend gemacht”

Neben dem Größenunterschied ist wohl die abweichende Anzahl an Saiten der markanteste Unterschied zwischen einer Gitarre und einer Ukulele. Während bei der Ukulele nur 4 Saiten für das spielen von Akkorden zur Verfügung stehen, sind es bei der Gitarre 6. Zudem unterscheidet sich die Grundstimmung der beiden Instrumente.

Abb.: Stimmung Gitarre E-A-D-G-B-e Abb.: Stimmung Ukulele g-C-E-A

Während bei der Gitarre die oberste Saite (6/E) die tiefste Basssaite ist, so befindet sich bei der Ukulele die tiefste Saite erst an zweiter Stelle (3/C). Aufgrund der abweichenden Bauweise befinden sich die einzelnen Noten am Griffbrett also an unterschiedlichen Positionen, wodurch sich für Gitarre und Ukulele andere Griffmuster für Akkorde ergeben.

So unterschiedlich wie die Gitarre und Ukulele auf den ersten Blick erscheinen mögen, so gibt es eine Gemeinsamkeit, die einem Gitarristen den Einstieg erleichtert.

Nehmen wir die ersten zwei Basssaiten der Gitarre weg, bleiben die Noten D-G-B-e. Drückst du die verbleibenden 4 Saiten am 5. Bund deiner Gitarre ab (also 5 Halbtonschritte höher), so ergeben sich die Töne g-C-E-A. Fällt dir etwas auf? Dies sind exakt die gleichen Noten wie die Ukulele in der Grundstimmung besitzt. Man kann also sagen, dass die Ukulele 5 Halbtöne höher gestimmt ist als die Gitarre. Da die Ukulele die gleichen Intervallschritte wie die Gitarre hat (1 Bund = 1 Halbton), können wir uns diese Tatsache zu Nutze machen.

Beispiel:

Nehmen wir zur besseren Veranschaulichung den Gitarren-Akkord E. Ignorieren wir die obersten zwei Basssaiten (E und A Saite) und spielen den restlichen Akkord auf der Ukulele.

Abb.: E-Dur Akkord (Gitarre) Abb.: E-Dur Akkord ohne Basssaiten Abb.: A Akkord (Ukulele)

Wir wissen inzwischen, dass die Ukulele 5 Halbtonschritte höher gestimmt ist. Somit handelt es sich nicht mehr um einen E-Akkord, sondern einen A-Akkord. Zu diesem Ergebnis kommen wir, wenn wir dem folgenden Schema folgen:

E auf F (1 Halbtonschritt); F auf G (2 Halbtonschritte); G auf A (2 Halbtonschritte)

Du kannst also Gitarrenakkorde auf der Ukulele spielen, wobei diese dann allerdings in einer anderen Tonlage sind. In der Aufstellung siehst du, welchen Akkord du auf der Ukulele spielst, wenn du einen Gitarrenakkord 1:1 übernimmst:

Gitarre C = Ukulele F Gitarre D = Ukulele G Gitarre E = Ukulele A Gitarre F = Ukulele A# Gitarre G = Ukulele C Gitarre A = Ukulele D Gitarre B = Ukulele E

Spielst du alleine, kannst du viele Gitarrenlieder einfach auf der Ukulele spielen, indem du den entsprechenden Gitarrenakkord nimmst, die oberen beiden Basssaiten weglässt und das verbleibende Muster auf deiner Ukulele greifst. Du spielst das Lied dann zwar in einer anderen Tonlage als angegeben, dies klingt in den meisten Fällen jedoch ganz OK.

Spielst du mit einem Gitarrenspieler, so kannst du diesen bitten ein Capo am 5. Bund anzubringen, wodurch ihr wieder in der gleichen Tonlage spielt.

Spätestens wenn du mit mehreren Musikern zusammenspielst, solltest du deine Tonlage an die der restlichen Musiker ausrichten. Auch dies ist nicht schwer und erfordert lediglich ein Umdenken.

Die "Saubermann" Lösung

Auch die zweite Variante ist nicht schwer, benötigt allerdings etwas mehr Gehirnschmalz. Mit dieser Methode spielst du den tatsächlichen Ukulele Akkord in der richtigen Tonlage und bist somit in der Lage auch mit anderen Musikern zu spielen.

Wir nähern wir uns der Thematik diesmal von der anderen Seite.Nehmen wir an, du möchtest ein C spielen und weist nicht, wie der Akkord für die Ukulele aussieht. Um das passende Akkordmuster zu finden, zählen wir von C fünf Halbtonschritte gemäss dem folgenden Muster abwärts:

C auf B (1 Haltonschritt) – B auf A (2 Halbtonschritte) – A auf G (2 Halbtonschritte)

Um also einen C-Akkord auf deiner Ukulele zu spielen, benutzt du den G Akkord deiner Gitarre ohne die beiden obersten Basssaiten.

Abb.: G-Akkord (Gitarre) Abb.: G-Akkord ohne Basssaiten Abb.: C-Akkord (Ukulele)

Und noch ein Beispiel… stell dir vor du möchtest den D-Akkord auf der Ukulele spielen. Zählen wir wieder 5 Halbtonschritte abwärts um das passende Gitarren-Akkordmuster zu finden:

D auf C (2 Halbtonschritte) – C auf B (1 Halbtonschritt) – B auf A (2 Halbtonschritte)

Spielst du also den D Akkord auf deiner Ukulele, benutzt du eigentlich das Griffmuster des A-Akkords der Gitarre.

Abb.: A-Akkord (Gitarre) Abb.: A-Akkord ohne Basssaiten Abb.: D-Akkord (Ukulele)

Dur und Moll Bis jetzt haben wir nur Dur-Akkorde angesehen. Das Prinzip ist für Moll Akkorde exakt dasselbe. Um im Kopf schnell das passende Akkordmuster abzuleiten, empfehle ich dir einfach während der Berechnung so zu tun, als ob es sich um einen Dur-Akkord handelt. Danach setzt du einfach wieder das Moll an die sich ergebene Note und schon hast du den Namen für das passende Moll-Akkordmuster.

Beispiel: Du suchst das Akkordmuster für Am auf deiner Ukulele. Nimm den Zusatz m weg und starte mit A. Zähle fünf Halbtonschritte herab und du kommst zum E. Nun wieder das Moll anhängen und du erhältst den Gitarrenakkord Em als Muster für deine Ukulele.

Noch mehr Akkorde... Das hier beschriebene Verfahren eignet sich nicht nur für Offene Akkorde. Auch Barré Akkorde können mit dem gleichen Schema auf der Ukulele abgebildet werden.

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